28 Jahre lang teilte die Mauer Deutschland in Ost und West – und genau so lange ist sie wieder weg. Die Bilanz der Deutschen Einheit seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 ist weitgehend positiv. Das Wichtigste in Kürze.
Was hat sich seit der Wiedervereinigung gut entwickelt?
Die Angleichung der Lebensverhältnisse ist weit fortgeschritten, bestätig der Jahresbericht
der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2018. Das zeigt sich vor allem
in der Infrastruktur, bei der Umweltqualität, in den Stadt-
Der Arbeitsmarkt im Osten Deutschlands hat sich positiv entwickelt. Während die Arbeitslosenquote
dort im Jahr 2005 noch bei 18,7 Prozent lag, betrug sie 2017 nur noch 7,6 Prozent
– im Vergleich zu 5,3 Prozent in den westlichen Bundesländern. Bei der Wirtschaftskraft
hat der klein-
Welche Unterschiede zwischen Ost und West sind geblieben?
Bei Lohnniveau, Wirtschaftskraft, Forschung und Innovation liegt der Osten Deutschlands auch 28 Jahre nach der Wiedervereinigung gegenüber dem Westen zurück. Die Kleinteiligkeit der Wirtschaft im Osten ist ein Grund dafür. Die meisten großen deutschen Unternehmen haben ihre Zentralen im Westen. Zudem gehören viele Unternehmen im Osten zu westdeutschen oder ausländischen Konzernen.
Bevölkerung:
Der Osten Deutschlands hat seit der Wiedervereinigung rund zwei Millionen
Einwohner verloren. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sank die Einwohnerzahl
in den ostdeutschen Ländern und Berlin von 1990 bis 2017 um etwa ein Zehntel (elf
Prozent) auf etwa 16,2 Millionen. Im Westen nahm sie im selben Zeitraum um 8,2 Prozent
oder fünf Millionen auf 66,6 Millionen zu. Demnach lebten im vorigen Jahr rund 80
Prozent der Menschen in Deutschland im Westen und knapp 20 Prozent im Osten. Insgesamt
nahm die Einwohnerzahl Deutschlands seit der Wiedervereinigung um drei Millionen
auf 82,2 Millionen zu.
Armut:
Auch mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Armutsgefährdung
im Osten größer als im Westen. Doch die Verhältnisse nähern sich an – nicht nur wegen
der besseren Lage im Osten. Im vergangenen Jahr waren in den Ost-
Konsum:
Noch immer bestehen in Ost-
Was gekauft wird:
Die Konsummuster in den beiden Landesteilen sind nahezu identisch,
betonen die Statistiker. Für Wohnen, Essen und Bekleidung verwendeten die privaten
Haushalte durchschnittlich etwa die Hälfte ihrer gesamten Konsumausgaben (53,6 Prozent
im Westen, 53,3 Prozent im Osten). Einen hohen Stellenwert nimmt in Ost und West
das Thema Auto ein.
Einkommen:
Auch hier gibt es weiter klare Differenzen. Die Jobbörse Step-
Erziehung:
Der Anteil der Alleinerziehenden ist unter den Familien im Osten mit rund
25 Prozent deutlich höher als im Gebiet der alten Bundesrepublik, wo er bei 17,5
Prozent lag. Dafür sind die Kitas zur Betreuung im Osten bis heute besser aufgestellt,
wobei die westlichen Bundesländer in diesem Punkt stark aufholen.